Wie immer – wenn ungewöhnliche Wege gegangen werden – sorgen ungewöhnliche Konzepte damals wie heute für Aufsehen und bringen – selbst wenn langfristig nicht erfolgreich - spannende und technisch fortschrittlichste Aspekte in den Automobilbau der großen Hersteller und des „mainstreams" ein.

So geschehen beim Fahrzeug-Pionier Marcel Leyat in Frankreich. Geboren wurde Monsieur Leyat ziemlich genau ein Jahr vor der Anmeldung des Benz Motorwagens durch Carl Benz zum Patent – also ganz knapp noch vor der Geburtsstunde des Automobils.

Marcel Leyat (1885–1986) begann 1913 mit dem Bau von ungewöhnlichen Automobilen in Kleinserie. Der Markenname lautete Leyat, gelegentlich auch Hélica. 1927 endete die Produktion. Insgesamt entstanden etwa nur 30 Fahrzeuge. Leyat wollte ungewöhnliche Wege gehen und war von Aerodynamic fasziniert. Seine Fahrzeuge waren fahrende Flugzeuge oder fast fliegende Fahrzeuge.

Karosserie war einem Flugzeugrumpf nachempfunden und hatte keine Kotflügel, sondern freistehende Räder. Es kam ein luftgekühlter Zweizylinder-Einbaumotor von A.B.C. zum Einsatz, der später durch einen Dreizylindermotor ersetzt wurde.

Anstelle einer Kraftübertragung mittels Kardan oder Kette auf eine Achse besaßen die Fahrzeuge am Bug einen großen Holz-Propeller. Ein Fahrzeug dieser Marke ist im Musée des Arts et Métiers in Paris zu besichtigen. Von den von 1913 bis 1927 entstandenen 30 Fahrzeuge existieren heute nur noch 7 bekannte Fahrzeuge. Marcel Leyat starb im Jahr 1986 im Alter von 101 Jahren.

Im Jahr 2004 gründete sich in Frankreich die L'association "Les Amis de l'Hélica" – die „Vereinigung der Freunde der Helicas", hier werden Fahrzeuge rekonstruiert, restauriert und die Geschichte eines ungewöhnlichen Konstrukteur gesammelt und bewahrt.

Zu den Classic Days 2013 kommt ein Fahrzeug der Marke Leyat – Modell Helica 2 V aus dem Jahr 1919 mit einer Einstiegstür und zwei Sitzplätzen. Der luftgekühlte Zweizylinder-Motor mit 981 ccm hat zwar nur 8 PS, bringt das nur 225 Kilogramm leichte Flugfahrzeug aber auf 80 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Das Pro Lane Motor Museum und die Freunde der Helicas präsentieren mit den Classic Days am Schloss Dyck dieses ungewöhnliche Fahrzeug als Highlight des Klassiker- und Motorfestivals.

Zu sehen sein wird das Fahrzeug im Fahrerlager in den Schloss-Innenhöfen und auf der Rundstrecke an der Bergahorn-Alee.

Tickets für die Classic Days sollten Sie sich unbedingt jetzt schon sichern.